In wenigen Ausnahmefällen ist es ratsam, die zahnmedizinische Therapie bereits im Kindesalter (bspw. mit fünf Jahren) zu beginnen. Dies wird als Frühbehandlung bezeichnet.
Eine Frühbehandlung wird notwendig, wenn bei Ihrem Nachwuchs eine Kiefer- oder Zahnfehlstellung vorliegt, die eine Progredienz bzw. Verschlimmerung des Zustandes vermuten lässt. In diesem Fall sollte eine kieferorthopädische Behandlung umgehend eingeleitet werden.
Die Frühbehandlung ist eine Interzeptivbehandlung, in der die Fehlstellung so therapiert wird, dass man keine weitereProgredienz der Gebiss- oder Kieferfehlstellung bei Ihrem Kind befürchten muss. Diese Behandlungsphase sollte vergleichsweise kurz angesetzt werden (ca. 1,5 Jahre), da diese Kinder erfahrungsgemäß im Anschluss eine reguläre Behandlung benötigen und kieferorthopädisch betreut werden müssen.
Erfolgt die Frühbehandlung zügig, können diese Kinder eine lange Ruhephase ohne Zahnspange genießen, bevor die reguläre Behandlung als weiterführende Therapie folgt. Diese Behandlung wird in aller Regel nur mit herausnehmbaren Geräten durchgeführt.
Nur etwa 5% aller Kinder haben eine perfekte Zahnstellung. Aus diesem Grunde kann es ratsam sein, so früh wie möglich mit der Behandlung anzusetzen. Während sich der Kiefer noch im Wachstum befindet, ist die Korrektur der Zahn- und Kieferfehlstellung am effektivsten. Je später die Behandlung einsetzt, desto eher ist damit zu rechnen, dass das Kind auch im fortgeschrittenen Alter eine feste Spange tragen muss. Dies zieht weitere Besuche nach sich und erhöht damit die Kosten, die allerdings in der Regel von der Krankenkasse getragen werden, sofern eine medizinische Notwendigkeit besteht. Dieser Fall trifft fast immer zu, da es sich bei der Therapie mit einer Zahnspange gerade bei Kindern nur selten um einen rein kosmetischen Eingriff handelt.
Die Frühbehandlung ist eine Maßnahme, die von Krankenkassen befürwortet und unterstützt wird. Schließlich reduziert sie das Risiko für schwer zu korrigierende Zahn- und Kieferfehlstellungen im Jugend- und Erwachsenenalter. Auf diese Weise kann der Aufwand in der Zukunft deutlich verringert werden und das Kind hat bereits beim Durchbruch der bleibenden Zähne eine abgeschlossene Behandlung hinter sich
Mit einer rechtzeitigen Behandlung einer fehlerhaften Zahn- und Gebissstellung kann diversen Problemen entgegengewirkt werden, die entweder zeitnah oder in späteren Lebensabschnitten auftreten können. Dazu zählen unter anderem:
Gerade der Zusammenhang zwischen einer richtigen Zahnstellung und der Entwicklung des Sprachvermögens wird häufig außer Acht gelassen. Eine Fehlstellung kann bewirken, dass Kinder beispielsweise Probleme damit haben, gewisse Laute auszusprechen. Dies kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Kommunikationsfreude und Artikulationsfähigkeit eingeschränkt wird. Solche frühkindlichen Erfahrungen und Verhaltensweisen können den Charakter für das gesamte Leben prägen.
Eine Zahnspange für Kinder ist also ein Hilfsmittel, welche eine Reihe wichtiger medizinischer Funktionen erfüllen kann. Nicht zuletzt ist die Korrektur von Fehlstellungen zudem auch ein optischer Eingriff. Makellose Zähne sehen schön aus und erhöhen das Selbstvertrauen – für ein strahlendes Lächeln.
Zahnspangen gibt es in den unterschiedlichsten Formen. Man unterscheidet in erster Linie lose von festen Spangen. Die beiden Varianten lassen sich anhand verschiedener Kriterien voneinander differenzieren. Insbesondere die Art der benötigten Korrektur bestimmt, für welches Modell wir uns zur Behandlung unserer Patienten entscheiden.
Herausnehmbare Spangen werden hauptsächlich dann eingesetzt, wenn noch nicht alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind. Sie sind geeignet, um leichte Zahnfehlstellungen sowie Kieferfehlstellungen zu korrigieren und erzielen daher insbesondere bei Frühbehandlungen hervorragende Resultate.
Ein weiterer Vorteil der herausnehmbaren Zahnspangen ist, dass diese beim Essen, Trinken und Zähneputzen herausgenommen werden können. Dies führt dazu, dass sich weniger Reste darin verfangen und erleichtert die Aufrechterhaltung einer gesunden Mundflora enorm.
Auch optisch kann die lose Zahnspange überzeugen: Bunte Farben sind möglich und erfreuen das Herz der kleinen Träger und Trägerinnen – so wird die Spange gerne eingesetzt und fällt nicht zur Last.
Bei regelmäßigen Besuchen in unserer Praxis nehmen wir eine Anpassung der Ausrichtung der Zahnspange vor. So stellen wir sicher, dass die Spange jederzeit richtig sitzt und die Korrektur der Fehlstellung wie geplant verläuft.
Eine feste Kinder Zahnspange kommt üblicherweise dann zum Einsatz, wenn die bleibenden Zähne bereits durchgebrochen sind. Sie ist daher im Normalfall kein Instrument, das im Rahmen einer Frühbehandlung eingesetzt wird. Allerdings ist es hin und wieder nötig, dass die feste Zahnspange als ergänzende Maßnahme zu einem späteren Zeitpunkt eingesetzt wird, sollte sich die Zahn- und Gebissfehlstellung mit einer herausnehmbaren Zahnspange allein nicht gänzlich korrigieren lassen.
Mit sogenannten Brackets, die für den Behandlungszeitraum dauerhaft auf den Zähnen angebracht werden, können intensive Korrekturen vorgenommen werden. Sogar verdrehte Zähne und Lücken können mit diesem Verfahren ausgeglichen werden.
Das Tragen von Brackets erfordert eine gründliche Reinigung, da das permanente Tragen dazu führt, dass sich Essensreste und Bakterien schwieriger entfernen lassen. Die Belohnung für die Mühe ist jedoch eine deutliche Verbesserung der Fehlstellungen in einem erheblich kürzeren Behandlungszeitraum. Zudem können die Brackets nicht verloren gehen und die Träger und Trägerinnen müssen sich nicht nach jedem Zähneputzen Gedanken über die genaue Justierung der Zahnspange machen.
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